Die Kosten einer Jahresabschlussprüfung sind für viele Unternehmen ein zentrales Thema – insbesondere bei der erstmaligen Prüfung. Doch wie setzt sich das Prüfungshonorar zusammen? Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Honorars? Und was ist bei Angeboten zu beachten? Dieser Beitrag gibt einen praxisnahen Überblick.
1. Der Preiswettbewerb bei Erst- und Folgeprüfungen
Bei Erstprüfungen ist der tatsächliche Arbeitsaufwand für den Abschlussprüfer schwer kalkulierbar. Es fehlt an Erfahrungswerten, und es entsteht ein zusätzlicher Aufwand zur erstmaligen Durchdringung des Unternehmens. Einige Anbieter nutzen dies für besonders günstige Angebote, was aber nicht immer mit einer hohen Prüfungsqualität einhergeht.
Bei Folgeprüfungen verringert sich der Aufwand, da auf bestehende Dokumentationen und Erkenntnisse zurückgegriffen werden kann. Preissteigerungen in Folgejahren sollten dennoch kritisch hinterfragt werden.
2. Der Prüfungsaufwand bestimmt das Honorar
Das Prüfungshonorar muss sich nach dem tatsächlichen Prüfungsaufwand richten. Grundlage sind die:
- Anzahl der Prüferstunden
- Qualifikation der eingesetzten Fachkräfte
- Durchschnittliche Stundensätze
Jede Prüfung wird anhand eines individuellen Budgets geplant, dass die Prüfungsphasen (Vorbereitung, Durchführung, Bericht) berücksichtigt.
3. Einflussfaktoren auf das Prüfungshonorar
Die Kosten einer Jahresabschlussprüfung hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Größe und Komplexität des Unternehmens
Größere Unternehmen mit komplexeren Strukturen (mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter, mehr Standorte) verursachen höheren Aufwand. - Geschäftsmodell
Produktionsunternehmen, Bauunternehmen oder Projektgesellschaften mit hoher Komplexität und umfangreichem Anlagevermögen sind prüfungsintensiver als reine Dienstleister. - Wirtschaftliche Lage
Unternehmen in der Krise erfordern umfangreichere Risikobewertungen und Going-Concern-Analysen. - Organisation des Rechnungswesens
Ein gut strukturiertes Rechnungswesen mit klaren Prozessen reduziert den Prüfungsaufwand deutlich. - Kooperation und Kommunikation
Je effizienter die Zusammenarbeit mit dem Mandanten, desto geringer ist der Koordinationsaufwand. Zergliederte Zuständigkeiten oder mangelnde Vorbereitung führen oft zu Verzögerungen.
Die letzten beiden Faktoren sind bei der Angebotserstellung oft schwer einzuschätzen, können das Honorar aber um bis zu 25 % beeinflussen.
4. Folgejahre und Escape-Klauseln
- Folgehonorare
Faire Anbieter kalkulieren Anschlussprüfungen auf Basis der Erfahrungen aus der Erstprüfung und halten die Honorare konstant. Preiserhöhungen sollten nachvollziehbar begründet werden - Escape-Klausel
Wirtschaftsprüfer behalten sich bei unvorhersehbarem Mehraufwand eine Honoraranpassung vor. Dies ist berufsrechtlich erforderlich und schützt Prüfer wie Mandant.
5. Fazit
Die Kosten einer Jahresabschlussprüfung richten sich in erster Linie nach dem Aufwand und der Qualität der durchgeführten Prüfung. Günstige Angebote sollten kritisch hinterfragt werden, insbesondere im Hinblick auf:
- Leistungsumfang
- Professionalität
- Qualitätssicherung
Eine gut organisierte Prüfung bringt nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch wertvolle Erkenntnisse für die Unternehmenssteuerung.
Unsere Wirtschaftsprüfer bei ADVANTA stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um sich hinsichtlich der Kosten einer Jahresabschlussprüfung auszutauschen.
Justus Franke
Geschäftsführer & Wirtschaftsprüfer
Mobil: +49 151 42082305
E-Mail: jfranke@advanta.de
Die ADVANTA GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist als gesetzlicher Abschlussprüfer bei der Wirtschaftsprüferkammer eingetragen